Diversität in der beruflichen Bildung in Zeiten der Digitalisierung

Erasmus+ geförderte Auslandsfortbildung für 25 Führungskräfte an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich in Linz

Die Bildungslandschaft steht vor stetigen Veränderungen und Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Diversität der Schülerschaft und den Einfluss der Digitalisierung. Um diesen Entwicklungen erfolgreich zu begegnen, organisierte die Regierung von Oberfranken eine Erasmus+ geförderte Studienreise zum Thema "Diversität in der beruflichen Bildung in Zeiten der Digitalisierung" an die Pädagogische Hochschule Oberösterreich in Linz.
An der einwöchigen Fortbildung Anfang November 2023 in Oberösterreich nahm eine Gruppe von insgesamt 25 Führungskräften und Schulleitungsmitgliedern verschiedener Berufsschulen in Franken sowie Vertreter der Regierung von Oberfranken teil.

Teilnehmer der Mobilität vor der Hochschule Linz© Regierung von Oberfranken
Teilnehmer der Mobilität vor der Hochschule Linz

Heterogenität mit Differenzierung meistern

Die Studienreise bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, Einblick in aktuelle Herausforderungen beruflicher Schulen zu erhalten und innovative Lösungsansätze aus der Berufsbildungsforschung kennenzulernen. Der Fokus lag dabei auf der inneren Differenzierung im digitalen Unterricht sowie der erfolgreichen Integration von Diversität in Bildungseinrichtungen.

Das Programm begann mit der Begrüßung an der Pädagogischen Hochschule und Einführungen in die Lehrerbildung und Berufspädagogik in Oberösterreich sowie in das österreichische Schulsystem. Inhalte des Aufenthalts an der PHOÖ waren Workshops zum inklusiven Unterricht in der Berufsbildung sowie Diskussionsrunden zur Ausbildungspflicht und zur Förderung von Jugendlichen mit individueller Berufsausbildung. Darüber hinaus wurden Best-Practice-Beispiele zur digitalen Unterstützung differenzierter Unterrichtsformen und dem effektiven Einsatz von Künstlicher Intelligenz vorgestellt.

Symposium "Berufsbildungsforschung im Dialog"

Unter dem Titel „Berufsbildungsforschung im Dialog“ - mit über 110 Teilnehmern konnte die oberfränkische Gruppe an einem Symposium des FORVET (Forum of Research on Vocational Education and Training) teilnehmen. OStD Pankraz Männlein (Schulleiter der Berufsschule III Bamberg, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung), durfte als Gastredner den Einführungsvortrag zum Thema „Herausforderungen durch heterogene Ausgangslagen der Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen in Bayern“ halten. Darüber hinaus wurden in Workshops folgende aktuelle Forschungsthemen diskutiert:

  • Begabungs- und Begabtenförderung in der Dualen Ausbildung
  • Konnektives Lernen und der Einsatz von Lerntagebüchern
  • Soziale Interaktion in der digitalen Hochschullehre
  • Monitoring von Absentismus und Beziehungsgestaltung zur Prävention von Schul- und Ausbildungsabbruch in Berufsschulen

Vielfältiges Programm fördert den Austausch

Das vielfältige Programm beinhaltete zudem Besuche von zwei Berufsschulen in Linz sowie der Polytechnischen Schule in Enns. Darüber hinaus standen Besichtigungen der Voestalpine Stahlwelt mit Werksführung und des ARS Electronica Centers auf dem Programm, um einen Einblick in die Anwendung digitaler Technologien in der Industrie zu erhalten.

Die Studienreise ermöglichte nicht nur eine Horizonterweiterung im pädagogischen Bereich, sondern förderte auch den intensiven Austausch zwischen den Teilnehmenden. Das gemeinsame Engagement für zukunftsfähige Lösungen in der Bildung spiegelte sich in den angeregten Diskussionen und dem konstruktiven Networking wider.

Danilo Nicodemus
Studiendirektor